
Wer in Wiesbaden von der ›Antiquitätenmeile‹ spricht, meint die Taunusstraße. Viele Händler*innen ausgesuchter Möbel und Kunstwerke sind hier ansässig – und in der Parallelstraße eines der traditionsreichen Handwerke, das zum authentischen Erhalt antiquarischer Sitzmöbel erforderlich ist: das Polsterhandwerk. Sofia Konaka ist Inhaberin und Handwerkerin in einem. Gäbe es in ihrem Beruf eine Meisterausbildung, so hätte sie diese sicherlich erfolgreich absolviert. So aber musste sie nach ihrer Ausbildung zur Raumausstatterin weitere Wege gehen, um die besonderen Handgriffe mit Gurten und Seilen sowie den Umgang mit traditionellen Werkzeugen zu erlernen.
»Es gibt einen kleinen Kreis von Fachleuten, die noch auf bewährte Art und Weise polstern. Sie sind international vernetzt und tauscht sich untereinander aus«, erzählt Sofia Konaka beim Werkstattbesuch in der Nerostraße. »Mich hat diese Spezialisierung sehr gereizt und so habe ich mir das Handwerk durch regelmäßige Besuche bei den Top-Polstereien angeeignet.« Zu den Hochburgen der Polsterkunst zählen England und Frankreich, wo Konaka bereits erfolgreich in internationalen Teams bei aufwendigen Restaurationen mitgearbeitet hat. »Das öffnet die Türen zu Regierungssitzen, Museen und sogar Königshäusern«, verrät sie mit einem Augenzwinkern. Sogar der britische König Charles hat ihr schon auf die Finger geschaut – ihre wichtigsten Werkzeuge. »Ich hatte schon als Kind kräftige Hände und habe gern damit gearbeitet«, berichtet Konaka. Dass sie auch das Studium der Psychologie abgeschlossen hat, habe auf ihrem Weg dazugehört. Wer Konaka in ihrer Werkstatt besucht, merkt sofort, dass diese Frau ihre Passion gefunden hat.
»Ich lege größten Wert darauf, Möbel so wieder in Stand zu setzen, wie sie ursprünglich gearbeitet waren«, erklärt die Handwerkerin. Schaumstoff oder andere ›einfache‹ Lösungen kommen bei ihr nicht ins Polster. In ihrer Werkstatt greift sie vielmehr zu natürlichen Materialen wie Rosshaar und Lammwolle, Leinen und Baumwolle. Damit liegt sie voll im ›Öko-Trend‹, wobei die Möbel, die sie aufpolstert, durchweg hochwertig sind – und natürlich ›vintage‹. Denn billig ist es nicht, Polstermöbel so aufwendig aufzubereiten: Hochwertige Handarbeit hat ihren Preis, macht aber auch einen erheblichen Unterschied. Wer einmal einen Sitz, der mit Schaumstoff aufbereitet ist, mit einem von ihr klassisch aufgebauten Polster verglichen hat, weiß darum. Konaka drückt es so aus: »Wenn die Spannung perfekt austariert ist, sitzt man wie auf Wolken«.Zu jedem Möbel – vom Chippendale-Sofa bis zum Charles-Eames-Chair – entsteht bei der Perfektionistin ein persönlicher Bezug im doppelten Sinn. Konaka hört sich gern die Geschichten der Möbel an, was ihr oft wichtige Hinweise für die Wiederaufbereitung gibt. Und natürlich gehört es in der Polsterei dazu, einen passenden Bezug zu finden. »Entweder möglichst nah am ursprünglichen Stil oder ganz neu interpretiert«, erläutert Konaka und zeigt einige Stoffmuster aus ihrer umfangreichen Auswahl: »Das gemeinsam zu entscheiden, macht eine Menge Freude.« Und wahrscheinlich ist bei ihrer Beratung stets ein Schuss Psychologie dabei.


PAYOS Polstermanufaktur
Nerostraße 19, 65183 Wiesbaden,
0151 55303617
Öffnungszeiten:
Di–Fr 11–19 Uhr, Sa 10.30–16 Uhr
Sa und Mo geschlossen
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