
Fotos: Stadtverwaltung Ingelheim
Von reichen Römern, Kaiser Karl und einem Bestseller: Das charmante Museum bei der Kaiserpfalz Ingelheim lädt zur historischen Entdeckungsreise ein.
Die Ingelheimer Vergangenheit wurde in besonderer Weise von einem mittelalterlichen Herrscher geprägt: Kaiser Karl dem Großen (748–814). Er ließ die prachtvolle Kaiserpfalz erbauen, in der Reichsversammlungen, Gerichtsprozesse und königliche Hochzeitsfeste stattfanden. Noch heute können Besucher*innen die beeindruckenden Reste der Kaiserpfalz in direkter Nachbarschaft des Museums erkunden. Ein Modell der Kaiserpfalz vermittelt im Museum einen Eindruck des gesamten Prachtbaus. Ein weiteres Highlight der Sammlung ist die weltweit einzige Goldmünze mit dem Porträt Kaiser Karls. Daneben lassen Originalobjekte wie Marmorsäulen und kostbare Fußbodenfragmente die einstige Pracht des Gebäudeensembles erahnen.
Bereits Jahrtausende vor Karl dem Großen wurde der Ingelheimer Raum aufgrund seines milden Klimas und seiner fruchtbaren Böden besiedelt – erste Spuren stammen aus der Altsteinzeit. Im Museum zeugen Schmuck, Waffen, Steingeräte, Tongefäße und ein Mahlstein vom hiesigen Alltag dieser Menschen.
›Die ältesten bekannten Ingelheimer*innen‹ sind zwei seltene römische Grabfiguren, die in der Fachwelt als herausragende Beispiele antiker Bildhauerkunst in den römischen Provinzen gelten. Ein ›Glücksfall der Archäologie‹, denn an den 2.000 Jahre alten Figuren können noch heute Spuren der ehemals bunten Fassung bestaunt werden. Sie waren Teil eines monumentalen, 15 Meter hohen Grabmals am Rande der römischen Fernstraße, die durch das heutige Ingelheim führte.
Ein Rundgang durch das Museum schließt mit Sebastian Münster (1488–1552), dem berühmtesten Sohn der Stadt, ab. Der gebürtige Ingelheimer verfasste mit der ›Cosmographia‹ einen Bestseller des 16. Jahrhunderts: die erste wissenschaftliche und gleichzeitig allgemein verständliche ›Beschreibung der ganzen Welt‹ in deutscher Sprache. Als Anerkennung zierte ein Porträt des Universalgelehrten bis 1991 den Hundertmarkschein.

Anhand ausgewählter Relikte der Ingelheimer Geschichte spannt das Museum den Bogen von der Steinzeit über die römische Epoche und das Mittelalter bis hin zur frühen Neuzeit.
Rund ums Jahr lädt das Museum bei der Kaiserpfalz zu historischen Festen, Vorträgen, Führungen und Familientagen ein. Das barrierefreie Museum präsentiert sich interkulturell, literarisch, musikalisch und manchmal sogar kulinarisch. Das Haus ist mit einer Cafeteria und einem kleinen, feinen Shop ausgestattet. Im lauschigen Museumshof, der mit Bänken und Tischen zum Verweilen einlädt, können Pflanzen aus der Landgüterverordnung Karls des Großen entdeckt werden.
Tipp: App ›Ingelheim zur Römerzeit‹
Die Augmented-Reality-App nimmt auf eine virtuelle Reise in die Welt der Antike mit.

Augmented-Reality-App ›Ingelheim zur Römerzeit‹
Foto: Stadtverwaltung Ingelheim,
Fotomontage: punkt komma strich design
Museum bei der Kaiserpfalz
François-Lachenal-Platz 5, 55218 Ingelheim,
06132 714701, info-museum@ingelheim.de
Öffnungszeiten von April bis Oktober:
Di–Do 10–17 Uhr, Fr–So und an Feiertagen 10–18 Uhr
Öffnungszeiten von November bis März:
Di–So und an Feiertagen 10–16 Uhr
Montags sowie vom 23. Dezember bis zum 5. Januar geschlossen
museum-ingelheim.de
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