
1989 wurden an einem Ort namens Gesher Benot Ya’aqov in Israel Feuersteine, angekokelte Tierknochen, Steinwerkzeuge und Überreste von 55 essbaren Pflanzenarten entdeckt, darunter Wein, Oliven, wilde Gerste und Nüsse. Datiert auf 780.000 Jahre v. Chr.! Die Reste dieses prähistorischen Barbeques einer uralten kochenden Kultur bewiesen, dass es lange vor dem Homo sapiens Hominiden auf der Erde gab, die sammelten, jagten, kochten, ihre Nahrung teilten und gemeinsam verspeisten. Sonst wissen wir nichts über diese frühen Köche, sie müssen satt weitergezogen sein. Aber wir ahnen, dass das Kochen nicht wie das Rad oder die Schrift zum Mensch-Sein dazukam, sondern die Menschwerdung selbst elementar förderte. Nicht das Töten trennt uns vom Tier, sondern dessen Zubereitung. Unsere Ahnen folgten ihrer Neugier und legten die Angst vorm Feuer ab. War das Feuer unter Kontrolle, wärmte es nicht nur oder bot Schutz – es wurde zur Lösung für das älteste Problem in der Natur: den Hunger. Autor Leon Joskowitz verbrachte nach dem Philosophie-Studium viele Jahre auf kulinarischer Wanderschaft und teilt mit uns sein unerhörtes Wissen. Wir von VivArt feiern sein Debüt!
Leon Joskowitz: Vom Kochen und Töten.
Kulinarische Meditationen über den Anfang der Menschheit
WESTEND Verlag. 192 Seiten.
ISBN 978-3-86489-394-0
22 EUR