
Viel hat sich getan in den letzten zehn Jahren in den Weingütern des Rheingaus. Einiges ist bunter geworden, starre Strukturen sind aufgeweicht. Diesen Eindruck teilt auch Theresa Breuer. Seit Mitte der 2000er ist Theresa für die Weine des Hauses Georg Breuer verantwortlich, deren Weltruf von ihrem Vater Bernhard in den 1980er- und 1990er-Jahren begründet wurde. Damals gab es noch nicht viele Winzerinnen im Rheingau. Schon gar nicht in den Top- Betrieben. Mittlerweile hat sich das geändert. »Junge Winzer und auch Winzerinnen, die jetzt die Weingüter übernehmen, haben wirklich Ambitionen«, sagt Theresa, die zu Beginn ihrer Laufbahn ins kalte Wasser geworfen wurde. Als ihr Vater unerwartet verstarb, stürzte sie sich mit vollem Eifer und – so meint sie rückblickend – einer gehörigen Portion Naivität in die Weinwelt.
In der Findungsphase junger Winzer:innen sind Unbefangenheit und Arglosigkeit wunderbare Charakterzüge. Neue Eindrücke lassen sich so einfacher aufsaugen, neuen Ideen wird viel mehr Zeit und Platz eingeräumt, das Bauchgefühl triumphiert über den Kopf. Mittlerweile hat Theresa viele herausfordernde Jahrgänge in den Keller gebracht. Von ihren Gefühlen lässt sie sich jedoch noch immer gerne leiten. »Für einen Breuer-Wein gibt es kein Rezeptbuch«, sagt sie. Und dennoch weist das Weingut die wichtigste Eigenschaft eines Spitzenbetriebs auf: Beständigkeit. Jahr für Jahr verlassen herausragende Gewächse die Keller in Rüdes- heim. Aber ohne den Drang zu Verbesserung geht das alles nicht. Mit viel Gefühl und Sorgfalt widmet man sich bei den Breuers der Nachhaltigkeit, die hier ganzheitlich gedacht wird und sich nicht nur auf den Weinberg beschränkt.

Und so haben sich die Rieslinge und Burgunder aus berühmten Lagen wie dem ›Berg Schlossberg‹ in Rüdesheim oder dem ›Nonnenberg« in Rauenthal durch Theresas Zutun doch ein wenig verändert. Aber nicht etwa, weil sie die Weine anders vinifiziert. Vielmehr ist es die Anpassung in der Bearbeitung, im Umgang mit der Natur, den Böden und den Reben, die stetig zu kleinen Veränderungen in den Weinen führt. Für Theresa ist dies nur die Fortführung dessen, was ihr Vater vor vielen Jahren begonnen hat. Und trotzdem ist die wunderbare Leichtfüßigkeit, die Theresa einem entgegenbringt, auch in den Weinen spürbar. Der erste Wein aus den frisch erworbenen Parzellen in den Steillagen von Lorch sprüht vor Frische und Eleganz, mit ganz feiner weißer Frucht, weißen Blüten und etwas Limettenabrieb. Dazu die Schieferwürze der Lorcher Böden und ein vibrierendes Spiel von Süße und Säure. Lorch ist momentan der vielleicht spannendste Hotspot im Rheingau. Er ist fest in der Hand von Winzerinnen wie Theresa, die mit ihrem Feingefühl das Beste aus den Böden und Reben holen. Rosige Aussichten!
Weingut Georg Breuer
Restaurant Tipps

Das Rheingau Gourmet & Wein Festival für die Ukraine

Sterneküche mit Weitblick

Ein Held am Grill
Leckere Rezepte

Ratatouille-Shakshuka von Shabnam Rebo

Erbsen, Burrata und schwarze Oliven

Garten Kunst
Kunst & Kultur

Auf leisen Sohlen

Kunst kann schmecken!

Zugewandte Kunst
Zeit für dich

Die Straße mit Leben füllen

In der Gesellschaft agieren

Vom Bankhaus zum Boutiquehotel auf Mallorca

Chef Historian Naturalist Artist
Neues aus der Gesellschaft

Marc Zenglein + das Café UKRAINA

Wiesbadener Wasserstraße

Earth Hour 2022

8 Fragen an die Autorin Francesca Peluso
Mode & Accessoires

Der Zukunft neue Kleider

Viva la nonna!
