
Da denkt man, als echter Fan das Staatsballetts bestens zu kennen, und dann erlebt man jedes einzelne Mitglied des Ensemble neu und anders, die gesamte Truppe organisch verbunden und doch individuell… Vor allem der erste Teil des Abends »Untitled Black« von Sharon Eyal ist ein Balletterlebnis der anderen Art. Während die Choreografin einzelne Bewegungen gemeinsam mit den Tänzerinnen und Tänzerinnen zu Abläufen zusammengefügt hat, war der DJ Ori Lichtik dabei und komponierte die Musik dazu. Das Ergebnis ist ein Ballettstück, in dem jede Bewegung mit Tönen verwoben ist – uraufgeführt wurde es vor zehn Jahren von der GöteborgsOperans Danskompani. Zugegeben: Techno ist nicht breitentauglich, aber in dieser Kombination von herrlicher Intensität. Die futuristischen Kostüme von Maayan Goldman und das Licht von Avi Yoana Bueno sind perfekte Ergänzungen. Ein Stilmittel der israelischen Choreografin sind Layers, in denen sich Köper zu einem Gesamtbild zusammenfügen und gemeinsam bewegen, bis einzelne ausbrechen. Nach dem erzählerischen Ballett, wie wir es bei Tim Plegge sehen durften, resultiert daraus eine beeindruckende Verwandlung des Ensembles. Der Dramaturg des Hessischen Staatsballetts Lucas Herrmann erzählt: »Während des gesamten Prozesses war es aufregend zu beobachten, wie die Tänzerinnen und Tänzer wachsen und die gesamte Choreografie zum Leben erwecken. Die Besetzung war so wunderschön hingebungsvoll und mutig, und ich bin dankbar, dass wir dieses Kunstwerk gemeinsam teilen können.«




Dem schließe ich mich an! Mit mir einer Meinung waren am vergangenen Donnerstag die Zuschauerinnen und Zuschauer der Aufführung »What we are made of«, zu der unsere kleine VivArt-Reisegruppe mit einer Altersspanne von 15 bis 87 Jahren nach Darmstadt gekommen war.
Was kann danach noch kommen? Das fragten wir uns in der Pause nach 40 dichten Minuten des ersten Teils. »Timeless« von XIE Xing schaffte einen wohltuenden Ausklang. Nicht minder dicht, aber weich und fließend in Musik, Bewegung und Kostümen strahlte dieses Choreografie Harmonie aus, steht für das ständige Kommen und Gehen des Atems und des Lebens. Unter XIE Xings Anleitung hat das Ensemble wiederum eine andere Köpersprache zum Ausdruck gebracht. Auch die Chinesin entwickelt Bewegung und Töne gemeinsam – die Komposition für Klavier und vier Streichinstrumente stammt von Sylvian Wang und wurde live unter der Leitung von Elena Postumi gespielt. Nicht versteckt im Orchestergraben, sondern auf eine zweiten Ebene der Bühne in das Gesamtbild eingefügt.
Ebenso hervorragend wie bescheiden der Tänzer Ramon John und alle Ensemblemitglieder, die an diesem Abend fast übermenschliches leisten. Wie schön in dieser Zeit zu sehen, wozu Menschen fähig sind, wenn sie zusammenwirken wollen – über Grenzen von Abstammung und Geschlecht hinweg. Danke dafür!
Staatstheater Darmstadt
Nächste Möglichkeit in Darmstadt am 13., 20. und 27. Mai sowie am 19. Juni. Und wer das Darmstädter Schwesterhaus nicht kennt: Auch das Theatergebäude ist sehenswert.
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