
Vor zwei Jahren entstand die Idee zu ›Melisaro‹ und vor einem halben Jahr seid ihr mit der Onlineplattform live gegangen. Seit der Pandemie war es schwer, in der Kunstszene aktiv zu agieren. Wie habt ihr euer Netzwerk aufrechterhalten?
M: Die Pandemie hat die Art und Weise, wie wir unser Netzwerk pflegen, verändert. Einerseits gibt es kaum noch planbare Veranstaltungstermine, hier ist deutlich mehr Eigeninitiative gefragt, um im regelmäßigen Austausch zu bleiben. Auf der anderen Seite ist der Kontakt persönlicher geworden, statt des Austauschs auf größeren Veranstaltungen pflegen wir unsere Kontakte direkter als zuvor. Während der Austausch in bestehenden Netzwerken so gut zu halten ist, ist es etwas schwieriger neue Kontakte aufzubauen. Gerade für ein neues Start-up sind der Austausch und die Interaktion mit Interessierten wichtig, es ist schön zu sehen, wie sich auch online neue Kontakte, wie über Instagram, ergeben.
Was ist das Besondere an euren Editionen?
M: Von Beginn an haben wir versucht, alle Aspekte konsequent vom Interessenten aus zu betrachten. Zentral ist dabei für uns die Verbindung aus Individualität und Einfachheit: individuelle, limitierte Kunstdrucke, authentische Künstler und ein Bestellprozes den man von klassischen Onlineshops kennt. Um den Print noch ein Stück weiter zu individualisieren, kann man zudem verfügbare Editionsnummern frei auswählen.
T: Da sich unser Angebot auch an Neueinsteiger in den Kunstmarkt richtet, ist es uns wichtig, unser Angebot nicht zu komplex aufzubauen. Alle Drucke haben eine einheitliche Größe, eine Limitierung auf 100 Stück und das gleiche Preisniveau von 70 Euro pro Druck. Der Einheitspreis hat tatsächlich noch einen Nebeneffekt: Interessenten kommen gar nicht erst in Versuchung, nach dem Preis zu sortieren, entscheidend allein ist die Beziehung zum Werk.
M: Gerade der persönliche Bezug zu unseren Künstlern ist uns wichtig. Auf jedem Druck sind Vita und künstlerische Ansätze unserer Künstler vermerkt, oft legen wir auch Visitenkarten unserer Künstler bei und freuen uns, so neue Kontakte herzustellen. Wir sind fest davon überzeugt: Am wohlsten fühlt man sich mit Dingen, zu denen man eine persönliche Beziehung aufbaut – beispielsweise, weil Intention oder Schaffensprozess des Künstlers zum Nachdenken anregen. Baut man erst einmal eine solche Beziehung zu einem Werk auf, ist es kein austauschbares Dekorationsobjekt mehr und man hat nachhaltig Freude daran.


Warum 23 x 23 cm?
T: Durch das Quadrat können Werke besonders flexibel zusammengestellt und miteinander kombiniert werden. Gleichzeitig wollen wir, dass der Preis keine Hürde für den Kunstkauf darstellt. Daher bieten wir unsere Kunstdrucke in einem etwas kleineren Format von 40 x 40 cm Gesamtgröße und 23 x 23 cm Bildausschnitt an. Gleichzeitig wird die Wohnfläche in Deutschland immer kleiner, für uns eine optimale Voraussetzung für das Kleinformat.
Ihr seid selbst Kunstsammlerinnen. Was ist das erste Werk, das in eure Sammlung einzog? Und was wären eure Tipps, um eine eigene Sammlung zu beginnen?
T: Als Schülerinnen- bzw. Studentinnen war unser Budget begrenzt, deshalb waren auch unsere ersten Werke zwei limitierte Kunstdrucke. Entdeckt haben wir sie im Urlaub in einem kleinen Künstleratelier. Dabei war die sogenannte ›Customer Journey‹, also der Weg, wie wir auf den Künstler aufmerksam geworden sind, ein reines Zufallsprodukt und in keiner Weise planbar. So entstand auch die Idee für Melisaro. Eine Plattform, die die Freude an Kunst weckt, den Kontakt zu Künstlern herstellt und damit einen ersten, unkomplizierten Schritt auf dem Weg zur eigenen Sammlung ermöglicht.
M: Möchte man eine eigene Kunstsammlung beginnen, steht man zunächst vor zahlreichen Fragen: Sammlung aus Investitionskalkül, Gefallen oder dekorativen Aspekten? Kunstart? Eigenschaften der Künstler? Bezugskanal? Mit unserem Angebot an limitierten Kunstdrucken bieten wir eine Möglichkeit, dieser Komplexität zu begegnen. Unsere Kunstdrucke können als Brücke zwischen hochpreisigen Originalen und Postern als Massenware verstanden werden. Hier ist vor allem wichtig, auf eine Limitierung zu achten, unlimitierte Drucke oder Poster eignen sich nur bedingt als Sammlerobjekt. Unter Sammlern sind niedrigere Nummern in der Regel beliebter. Hochwertige Materialien, wie das verwendete Papier, haben nicht nur einen Einfluss auf Optik und Haptik, sondern auch auf die Langlebigkeit und damit den Wert eines Druckes.
Vielen Dank für diese Tipps und für das Gespräch!
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