
Liebe Frau Mannozzi, Sie arbeiten als Kuratorin der Werkstattgalerie Hermann Noack an einem Ort, der Fertigung und Exposition eint und darüber hinaus ein Restaurant betreibt. Was ist Noack für Sie?
Noack ist für mich ein sehr besonderer Ort, der – obwohl mitten in Charlottenburg – ein wenig versteckt jenseits der bekannten Trampelpfade liegt. Solchen Orten liegt oftmals ein bestimmter Zauber des Unentdeckten inne. Die Werkstattgalerie zeigt drei bis vier Ausstellungen auf musealem Niveau in wunderschönen hohen Räumen und das Restaurant ›Bar Brass‹ sorgt kulinarisch für eine gelungene Abrundung. Wenn wir am Abend Gruppen durch die Werkstatt führen, ist die Magie des Ortes besonders zu spüren, die Größe der Hallen, die monumentale Skulptur, die hier entsteht, die leuchtenden Augen der Besucher*innen, das Kopfschütteln, weil niemand so richtig wusste, wie viel Handarbeit hinter der Bronzeskulptur steckt. Das sind tolle Momente.
Die Bildgießerei ist ein Melting Pot für besondere Kunstschaffende mit ganz unterschiedlichen Arbeitsweisen und Techniken. Wie verbindet man bei Noack diese Vielfalt?
Mit viel Charme, Geduld und Einfühlungsvermögen.


125 Jahre sind in der Kunst eine lange Zeit. Sie arbeiteten für Georg Kolbes Beethoven-Denkmal, überlebensgroß in Bronze, so selbstverständlich wie heute für den in China 1986 geborenen He Xiangyu, der mit goldenen Eierkartons die scheinbare Willkür von Wert thematisiert. Wie betrachtet man in der Werkstatt diese Unterschiede und wie sehr ist die Werkstatt Teil des Kunstwerks?
Die Werkstatt ist ein 35-köpfiges Team aus hoch qualifizierten Facharbeitern, die man als verlängerten Arm des Künstlers betrachten kann. Ein Bildhauer wird niemals selbst Bronze ab einer bestimmten Größe produzieren können, er hat weder das Fachwissen noch das Equipment. Es ist somit ein enges Miteinander zwischen Künstler und Werkstatt, um den Wünschen und Vorstellungen der Künstler gerecht zu werden.
Auf Ihrer Webseite erwähnen Sie das Zitat ››Kunstgießereien machen keine Kunst‹‹ im Zusammenhang mit der Besteuerung durch die Finanzämter. Interessant wäre aber auch die Frage, was viele Künstler ohne Noack machen würden. Riesenhafte Plastiken wie der Zero Dom in Paris von Baselitz kann kein Künstler allein handeln. Wie eng sind die Zusammenarbeit und der Austausch über das, was möglich ist?
Ein sehr enger Austausch ist hierfür notwendig, aber auch Vertrauen in uns, die bestmöglichen Entscheidungen für das Kunstwerk zu treffen.
Unsere aktuelle Ausgabe, die wir nun auch erstmals in Berlin herausbringen, lautet ›HIER LEBEN!‹. Machen Ihrer Meinung nach die Kunst und ein Ort wie Noack unser Leben lebenswerter?
Absolut – viele Besucher nennen Begriffe wie ›Geheimtipp‹ oder ›Hidden Gem‹. Der Besuch ist kostenfrei, da wir eine kommerzielle Galerie sind (auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint).

Große Kunst

Junge Fotografie und mehr

Quadratisch, praktisch, Kunst

Vorlaut
Aus der Gesellschaft

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EXTRAORDINÄR
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