
Frank Stella gilt für nicht weniger als einer der bedeutendsten Künstler der Nachkriegszeit. Der 1936 geborene US-Amerikaner ist Maler, Bildhauer und Objektkünstler und wird zu den Vertretern der Analytischen Malerei, des Hard Edge und der Farbfeldmalerei gezählt. So ist es nur konsequent, den nächsten Alexej-von-Jawlensky-Preisträger mit einer großen Schau im Museum Wiesbaden zu würdigen. Auch in der Arbeitsweise ähnelt er Wiesbadens bedeutendstem Künstler. Jawlensky hatte im Spätwerk seine ersten Serien vollendet und serielles Arbeiten kennzeichnet auch das Schaffen Stellas. Darüber hinaus ist Stellas Werk vielschich- tig, voller literarischer Bezüge und dabei weder abstrakt noch gegenständlich im herkömmlichen Sinne zu nennen. Bis heute erweitert Frank Stella die bildnerisch zweidimensionale Malerei in den Raum.
Auch für Dr. Jörg Daur, Kustos für moderne und zeitgenössische Kunst und Kurator der Ausstellung, ist die Ausrichtung einer Schau mit repräsentativen Werken von Frank Stella im Museum Wiesbaden eine stimmige Entscheidung: »Gerade weil wir von der alten Kunst über den Jugendstil bis hin zur Gegenwart unterschiedlichste Facetten der Kunst zeigen können, ist Stella in seiner Vielschichtigkeit für uns eine ideale Besetzung.«


Selbst in den Epochen ›wandert‹ sein Oeuvre. Frank Stella ist ein Künstler, der sein Werk nicht in der Gegenwart allein verortet, stattdessen sucht er Bezüge in die Vergangenheit. Nicht von Unge- fähr studierte er neben Malerei auch Kunstgeschichte, wobei er sich intensiv in die Kunst von der frühen Neuzeit, über den Barock, bis in die Moderne vertiefte. Die Aufgaben der Malerei erschienen ihm dabei stets ähnlich, grundlegende Fragestellungen würden alle Malerinnen und Maler durch die Jahrhunderte hinweg immer wieder beschäftigen. So fand sich auch die Frage nach Abstrak- tion oder Gegenständlichkeit immer schon in der Diskussion um Abbild, Zeichen und Ornament, ebenso wie sich Fragen nach Fläche und Raum in der Renaissance, dem Barock, aber auch der Klassischen Moderne immer wieder neu stellten. Und auch Stella selbst arbeitete intensiv mit Ornamentik, die gewissermaßen die wirkliche Abstraktion in der Moderne vorwegnahm. Die Ausstellung im Wiesbadener Museum knüpft genau hier reizvoll an und spannt den Bogen weiter ins frühe 20. Jahrhundert, was bei den vielen Kunstwerken von Rang, die das Museum Wiesbaden besitzt –
gerade aus den Epochen, die Stella im Studium und in eigenen Werken beeindruckten –, ein Glücksfall ist, denn sie sekundieren Stellas Kunst ideal.
Dabei werden selbstverständlich auch Stellas revolutionäre Strei- fenbilder nicht fehlen: Diese markierten für viele seiner Kollegin- nen und Kollegen zu Beginn der 1960er-Jahre den Aufbruch in ein vollkommen neues Verständnis von Malerei. Auch hier bietet das Museum Wiesbaden mit seinem Schwerpunkt amerikanischer Kunst, insbesondere des Minimalismus wie auch der selbstrefe- renziellen Malerei von Robert Mangold, David Novros und Joseph Marioni, einen hilfreichen Kontext für das Verständnis der frühen Werke Frank Stellas.
Museum Wiesbaden
Frank Stella, 10. Jun. 22 – 9. Okt. 2022
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
0611 3352250
Öffnungszeiten:
Di, Do: 10–20 Uhr
Mi, Fr: 10–17 Uhr
Sa – So: 10–18 Uhr
Mo: geschlossen
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